Stille. Das ist so eine Sache mit der Stille. Stille kann sehr laut sein. Manchmal, wenn ich versuche stille zu werden, dann werden Stimmen und Gefühle, Aufgaben und Sorgen in mir laut, und rauben dem Moment die Erholung. Ich greif dann schneller zum Handy, um noch etwas aufzuschreiben, verliere mich in To-Do’s oder Tagträumen. Nicht jede Stille ist erholsam.
Was passiert, wenn Du stille wirst?
E I N F Ü H R U N G I N D I E S T I L L E
Mystiker der Kirchengeschichte sprechen davon, dass in jedem von uns ein „Raum der Stille“ ist. Doch in der Geschäftigkeit des Alltags sind wir abgeschnitten von diesem inneren Ort – einem Raum des Friedens, der Lichtes, der Liebe – dem Ort der Gottesbegegnung. Diesen Raum spürt man nicht immer, aber er kann immer wieder bewusst betreten werden. Dafür kann man im Außen beginnen – sich in eine stille Kirche oder einen stillen Wald setzen, ein ruhiger Ort in deiner Wohnung tut es aber auch. Es braucht ein bisschen Zeit, bis die äußere Stille zu der eigenen Stille wird. Es hilft sich auf die Atmung zu konzentrieren und den Fokus für ein paar Minuten auf das Unmittelbare zu richten.
Atme viermal tief aus und wieder ein:
Bewusst langsame Ausatmen: Loslassen, was sich an Unruhe, Sorgen und Ängsten in mir angesammelt hat.
Bewusst tiefes Einatmen: Spüren, dass man lebendig ist und in Verbundenheit zu dieser Welt und Gott existiert.
Deine Umgebung im Blick
Was nimmst du um dich herum wahr? Welche Geräusche? Welche Gerüche? Benenne einzeln, was du wahrnimmst und spürst.
Dein Inneres im Blick
Dann richtest du deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper -Wie hast du geschlafen? Wie fühlt sich dein Körper an? Was braucht er?
Danach geht der Blick nach innen –Wie fühlst du dich? Wie geht’s deinem Herzen und deiner Seele?
G E B E T
Gott, du willst, dass wir Ruhe und Frieden finden in der Unruhe unserer Tage. Gib, dass unsere Körper sich erholt, unser Geist sich erneuert und unsere Seele sich deiner Güte öffnet – durch Jesus Christus, unseren Herrn. Wir danken dir, dass du kein stummer Gott bist, sondern mit uns redest. Wir danken dir, dass du kein tauber Gott bist, sondern von uns Hören willst. Wir bitten dich: Gib uns den Geist, der alles neu macht, damit wir lernen, neu zu hören, was dein Wort uns zu sagen hat und aufs Neue vor dich bringen, was uns bewegt.
Gott, du hast uns gehört. Nun sprich zu uns.
S T I L L E
Bleibe für ein paar Minuten stille und höre auf Gott.
Vielleicht entsteht ein neuer Impuls in dir, vielleicht fällt dir eine Person ein oder etwas wird dir neu bewusst. Nimm es mit in deinen Alltag und lass dich davon bewegen.
S E G E N
Mögest du spüren, dass Gott dir nahe ist. Möge die Quelle des Lebens und Ursprung unerschöpflichen Seins dich umgeben, mit dir gehen und dir mit Barmherzigkeit begegnen. So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
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